Hängende Gärten – eine Stadtkrone für Halle von Walter Gropius in virtueller Realität
Der Volkspark Halle e.V. zeigt in Kooperation mit der BURG im Bauhaus-Jubiläumsjahr eine interaktive Ausstellung zum Architekturentwurf von Walter Gropius für die Stadt Halle Volkspark Halle, 15. September 2019 bis 19. Januar 2020
Halle (Saale), 5. September 2019.
In dem interaktiven Ausstellungsprojekt Hängende Gärten – eine Stadtkrone für Halle wird vom 15. September 2019 bis 19. Januar 2020 der imposante Architekturentwurf von Walter Gropius für die Stadt Halle (Saale) als „begehbare“ VR-Installation erstmals erfahrbar gemacht. Nach langjähriger Forschungsarbeit und digitaler Rekonstruktion ermöglicht die Ausstellung im Volkspark Halle den virtuellen Besuch des spektakulären, jedoch nie zur Realisierung gekommenen Bauentwurfs auf dem halleschen Lehmannsfelsen. Die gemeinsam vom Verein Volkspark Halle und der Studiengänge Multimedia|VR-Design und Multimedia Design der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle umgesetzte Ausstellung macht damit unweit des ursprünglich geplanten Standorts den Entwurf 92 Jahre später im Bauhaus-Jubiläumsjahr virtuell sichtbar.
Die Ausstellung gibt Einblick, wie die Hängenden Gärten, die von Architekt und Bauhaus-Gründer Walter Gropius (1883–1969) im Jahr 1927 im Rahmen des Wettbewerbs für die sogenannte Stadtkrone mit Stadthalle, Museum und Sportforum entworfen hat, ausgesehen hätte. Die Besucherinnen und Besucher können sich über ein grafisches 3D-Interface das Gesamtareal in Miniaturform ansehen, von Standort zu Standort teleportieren oder sich mithilfe von Controllern frei im digitalen Modell bewegen. Auch mehrere VR-Stationen sowie eine Großbildprojektion bieten Einblicke. Die Schau Hängende Gärten – eine Stadtkrone für Halle ermöglicht damit dreidimensional und mittels Virtual-Reality-Technik auf imposante Weise das Erleben des Entwurfs. Besondere Aufmerksamkeit wird insbesondere dem Raumkonzept für den Konzertsaal geschenkt.
Grundlage für die Realisationen bilden 15 Originalzeichnungen sowie langjährige Forschungsarbeit. Über mehrere Schritte wurde die Topografie des Areals aufgebaut, 2D-Vorlagen interpretiert, digital nachgebildet und schließlich 3D-Modelle erarbeitet. Augmented Reality- und Mixed Reality-Anwendungen sowie 360-Grad-Videos können darüber hinaus bei realen Ortsbegehungen die Positionierung und Dimensionen des Entwurfs mit der heutigen Realität eindrucksvoll in Beziehung setzen. Für besonders interessante Standorte und Ansichten entstehen zudem Abbildungen und 360-Grad-Panoramen, die auf der Website www.stadtkrone-halle.de zu sehen sein werden. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen sowie Workshops vertieft und erweitert die Themen der Präsentation. Die Ergebnisse der öffentlichen Diskussionsforen und Workshops aus dem Begleitprogramm werden Teil der Ausstellung und damit deren Inhalte und Form laufend verändern.
Das virtuelle Kunstmuseum
Parallel zur Ausstellung im Volkspark ist ein weiterer Teil des Entwurfs von Gropius als VR-Inszenierung im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) im Rahmen der Sonderausstellung „Bauhaus Meister Moderne. Das Comeback“ (29.09.2019-12.01.2020) zu erleben. Gropius’ visionärer Museumsbau für Halle mit einer Fläche von 3000 Quadratmetern kann durchschritten und erlebt werden. Im Inneren dieses beispielhaften Museumsprojektes des Neuen Bauens entfaltet sich die Sammlung der Moderne des halleschen Museums, wie sie bis zu ihrer Beschlagnahme als „entartet“ durch die Nationalsozialisten im Juli/August 1937 bestand. In Gropius’ Kunstmuseum kann der Besucher beispielsweise die 1924 erworbene Expressionisten-Sammlung von Ludwig und Rosy Fischer in Gänze erleben oder aber Lyonel Feiningers Halle-Serie mit allen elf Gemälden und den dazugehörenden 29 Zeichnungen. Zudem sind in einer kuratierten Zusammenstellung alle Werke erfahrbar, die der Beschlagnahmeaktion „Entartete Kunst“ zum Opfer fielen.
Über den städtebauliche Architekturwettbewerb 1927
1927 schrieb der Magistrat der Stadt Halle (Saale) einen außergewöhnlichen Architekturwettbewerb für einen der landschaftlich schönsten Höhenzüge der Stadt aus: Auf dem Lehmannsfelsen an der Saale sollte ein Kulturzentrum über dem Fluss entstehen – mit Stadthalle, Museum und Sportanlagen. Die sozialutopische Idee der Stadtkrone als modernes urbanes Zentrum wäre fast gebaute Wirklichkeit geworden. Neben Walter Gropius entwickelten auch andere bedeutende Vertreter der klassischen Moderne wie Hans Poelzig, Peter Behrens oder Wilhelm Kreis architektonische Visionen für dieses nie realisierte städtische Zentrum. Aufgrund der 1929 beginnenden Weltwirtschaftskrise wurde das Projekt schließlich verworfen.
Partizipatives Forschungs- und Ausstellungsprojekt
Das interaktive Ausstellungsprojekt ist ein Gemeinschaftsprojekt des Volkspark Halle e.V. und der Studiengänge Multimedia|VR-Design und Multimedia Design der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und wird mit Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und Lotto Sachsen-Anhalt gefördert sowie von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) unterstützt.
Team Stadtkrone
An der Entwicklung, Gestaltung und Umsetzung der interaktiven Installationen sind Studierende und Mitarbeiter der BURG aus den Studiengängen Multimedia|VR-Design und Multimedia Design unter der künstlerischen Leitung von Prof. Bernd Hanisch beteiligt: Victor-Alexander Mahn, Sophie Parschat, Aaron Taubner, Tristan Schulze, Violeta Garkova, Mathias Jüsche, Mareike Konz und Birke Trautvetter. Leonhard Gläser, Judith Hanke, Alina Starostenko, Max Flügel und weitere unterstützen das Team temporär.
Die wissenschaftliche Leitung und Projektkoordination liegt bei Dr. Christine Fuhrmann (Volkspark Halle e.V.).
Hängende Gärten. Eine Stadtkrone für Halle von Walter Gropius in virtueller Realität
Ausstellungsdauer: 15. September 2019 bis 19. Januar 2020
Eröffnung: Samstag, 14. September, 16 Uhr
Pressegespräch mit Ausstellungsrundgang: Freitag, 13. September, 11 Uhr, Volkspark Halle
Ort: Volkspark Halle, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 14 bis 19 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.
Kuratoren: Dr. Christine Fuhrmann und Prof. Bernd Hanisch
Wissenschaftliche Leitung und Projektkoordination: Dr. Christine Fuhrmann (Volkspark Halle e.V.)
Künstlerische Leitung: Prof. Bernd Hanisch (Professor für Produkt- und VR-Design, BURG)
Kooperationspartner: Volkspark Halle e.V., Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Weitere Projektbeteiligte: Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Förderer: Das interaktive Ausstellungsprojekt wird mit Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und Lotto Sachsen-Anhalt gefördert.
Weitere Informationen: www.stadtkrone-halle.de
Social Media: Die Ausstellung wird in den sozialen Medien mit dem Hashtag #stadtkronehalle kommuniziert.
Begleitprogramm:
Donnerstag, 26. September, 18 Uhr:
Vortrag Eine Stadtkrone für Halle von Walter Gropius
Donnerstag, 24. Oktober, 18 Uhr:
Vortrag Virtual und Augmented Reality
Freitag, 25. Oktober und 15. November:
Workshops Hängende Gärten
Freitag, 6. Dezember, 14 bis 19 Uhr:
Wissenschaftliches Symposium
Donnerstag, 12. Dezember, 18 Uhr:
Vortrag Landschaftsarchitektur am Bauhaus
Führungen durch die Ausstellung: Jeweils an den Sonntagen um 17 Uhr führen Studierende oder die Kuratoren durch die Ausstellung. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Das aktuelle Programm und Anmeldung zu Augmented Reality-Führungen (Dauer ca. 90 Minuten) über den Lehmannsfelsen unter www.stadtkrone-halle.de.
Ihre Ansprechpartnerin für das Ausstellungsprojekt
Dr. Christine Fuhrmann
Projektleitung
Volkspark Halle e.V.
T 0176 50982406
Christine.fuhrmann(at)volkspark-halle.de
Online Pressebereich: www.stadtkrone-halle.de/presse
Virtueller Blick auf die "Hängenden Gärten – eine Stadtkrone für Halle; VR-Visualisierung: Team Stadtkrone.VR, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle